Luca Johanna

Mut. Vertrauen. Authentizität. Meine Sommersemesterferien 2019

Hi 🙂

In meinem ersten Blogpost möchte ich von meinen Sommer Semesterferien erzählen. Ich weiß noch, dass ich am Anfang der Semesterferien nicht wirklich wusste, wie ich sie verbringen werde. Eigentlich wollte ich gerne mit einer Freundin in einem Surfcamp arbeiten, doch das hatte nicht geklappt. Anscheinend wartete eine andere spannende Erfahrung auf mich. Ich hatte 2 Monate ohne Vorlesungen vor mir und noch nichts Festes geplant, aber schon eine Vision vor meinen Augen. Ich hatte mir vorgestellt, auf anderem Wege Geld zu verdienen, um in einem Surfcamp Urlaub machen zu können, da ich Lust hatte mein Surfen zu verbessern und mich in ein neues Abenteuer zu begeben.

Schon ziemlich zu Beginn hat sich ein Job genau für den passenden Zeitraum im Tourismusbereich ergeben. Der Job war befristet auf einen Monat, sodass ich, wie ich es mir gewünscht hatte, erst einen Monat in Hamburg arbeiten, dann in ein Surfcamp gehen konnte und im Anschluss noch genug Zeit hatte, um für meine restlichen Prüfungen zu lernen. Ich hatte einige Zeit gearbeitet und mich dann dazu entschlossen, den Surfurlaub mit der Freundin, mit der ich auch im Surfcamp arbeiten wollte, zu buchen. Nachdem ich einige Surfcamps verglichen hatte, haben wir uns aufgrund des Preisleistungsverhältnisses dazu entschieden bei Puresurfcamp zu buchen.  Am Morgen nachdem ich die zwei Plätze für uns für eine Woche reserviert hatte, wurde mir rückgemeldet, dass die von uns gewählten Konditionen nicht mehr genauso verfügbar seien, wie wir sie ausgewählt hatten. Wir haben dann geschaut, ob wir uns auch mit den alternativ vorgeschlagenen Konditionen zufrieden geben wollen.

Doch durch diese Veränderung, haben wir festgestellt, dass sich unsere Vorstellungen von dem Urlaub unterschieden und meine Freundin es doch bevorzugte, nicht mitzufahren. Ich habe bei mir zuerst etwas Enttäuschung und Angst vor der Veränderung wahrgenommen, weil wir schon so lange darüber geredet hatten, dass wir das zusammen machen wollen. Gleichzeitig habe ich an dem Punkt gemerkt, dass ich es als sehr wertvoll ansehe, dass sie es noch geäußert hat, weil ich es als sooo wichtig in Beziehungen ansehe, dass jeder seine eigenen Bedürfnisse achtet.

Denn nur durch ehrliche und vom Herzen kommende Kommunikation, kann es zu Fortschritt kommen. Zu Verbindung und einer Realität, die beide Seiten glücklich machen kann. So oft machen Menschen Dinge, die sie eigentlich gar nicht machen möchten, weil sie Verantwortung für die Bedürfnisse des anderen übernehmen. Es wird einer anderen Person ein Gefallen getan und etwas gemacht, nur weil es in der Vergangenheit so besprochen war. Da sich aber permanent alles verändert, ist das, was man mal besprochen hatte, vielleicht gar nicht mehr das Richtige.

Ich habe auch schon häufiger gemerkt, dass es der anderen Person manchmal genauso geht und es ihr nicht mehr so gepasst hat, wie mal besprochen. So traut sich der eine, dem anderen nicht zu sagen, was in ihm vorgeht und einer oder sogar beide machen etwas, was sie eigentlich gar nicht wollen. Diese Wahrheiten kommen aber nur zum Ausdruck, wenn man bei sich anfängt, auf sich achtet und seine eigenen Bedürfnisse ausdrückt, wenn man merkt,  dass sich etwas nicht stimmig anfühlt.

Ich habe versucht diesen veränderten Umständen mit Akzeptanz und Vertrauen zu begegnen und zu sehen, dass es in einer Weise gut für mich sein wird. Es war wohl etwas anderes dran als wir beiden zuerst gedacht hatten. Für mich stand direkt fest, dass ich den Trip alleine machen würde. (was für mich übrigens eine lange Zeit in meinem Leben undenkbar war! Alleine zu verreisen.. Das ist aber eine andere Geschichte. :D)  Klar, ist es immer noch ein kleines Risiko und Ängste bestehen aber die Aufregung und Vorfreude sind bei mir mittlerweile viel größer und es hat es sich befreiend angefühlt, für mich meinen Wünschen nachzugehen und wieder zu bemerken, dass ich allein für meine Zufriedenheit sorgen kann und dabei nicht abhängig von anderen Menschen sein muss.

Ich habe mich dann direkt bemüht, ein anderes Surfcamp zu finden, wo ich die Konditionen, die ich schon die ganze Zeit haben wollte, bekommen kann und bin direkt fündig geworden. Bei Planet Surf war genau das gegeben. Von der An-und Abreise ab Hamburg mit dem Bus, Glampingzelten über Verpflegung bis hin zu Surf-und Yogastunden. Ich hatte 2 Wochen gebucht, da ich schon die ganze Zeit am aller liebsten 2 Wochen verreisen wollte. Meine Freundin, mit der ich zuerst fahren wollte, hatte es bevorzugt eine Woche wegzufahren. Auf den Kompromiss hatte ich mich dann erst eingelassen. Mit 2 Wochen war ich dann aber viel glücklicher. Dieses Angebot buchte ich direkt und wusste, bzw. hatte irgendwie fest im Gefühl, dass ich dort tolle Menschen kennenlernen würde mit denen ich Gemeinsamkeiten teilen würde. 

Schon am Anfang der Busfahrt habe ich in Hamburg zwei nette Mädels kennengelernt mit denen ich dann die gesamte Fahrt verbracht habe. Die beiden sind dann allerdings in Frankreich nicht in das gleiche Camp gekommen wie ich. Und wieder stand ein Moment der Ungewissheit vor mir. Ich hatte gerade wieder etwas vertraute Menschen um mich herum, die mich dann wieder verließen. Es besteht immer ein kleines bisschen Angst, dass ich keinen Anschluss finden werde oder es entsteht ein gewisser Druck, dass ich möglichst schnell irgendwelche Menschen kennenlernen muss, damit ich nicht alleine bin.  Ich habe in diesem Moment versucht, meine Ruhe zu bewahren, habe die Zeit für mich alleine genossen und darauf vertraut, dass ich in meinem Camp wieder neue Menschen kennenlernen werde, die zu mir passen.

Genau so war es. Ich musste mich gar nicht lange gedulden. Ich frühstückte kurz, nachdem wir angekommen waren und direkt setzten sich Lara und Felix zu mir. Wir kamen ins Gespräch und haben direkt festgestellt, dass wir drei alleine da waren und alle 2 Wochen gebucht hatte. Nur wenige, die dort waren, hatten 2 Wochen gebucht oder waren alleine da. Wir haben uns auf Anhieb ziemlich gut verstanden, waren irgendwie auf einer Wellenlänge und konnten sehr gut zusammen lachen. Felix hat sich, wie ich hauptsächlich vegan ernährt, wodurch wir eine ähnliche Einstellung zu vielen Dingen teilen konnten.

Nach dem Frühstück wurden wir eingecheckt und auf die Zelte verteilt. Wieder ein Moment, indem es auf Vertrauen ankam. Ich habe mir vorgestellt, dass ich eine tolle Zeltmitbewohnerin bekommen würde und habe versucht mich nicht zu stressen und gelassen zu bleiben. Letztendlich wurde ich zusammen mit Lara (vom Frühstück) in ein Zelt eingeteilt, ohne das wir darauf irgendeinen Einfluss hatten. Wir haben dann ziemlich schnell festgestellt, dass uns ähnliche Dinge beschäftigen und irgendwie bei uns beiden die gleiche Story dazu geführt hat, dass wir alleine in das Surfcamp gereist sind. Sie und ihre Freundin hatten ebenfalls unterschiedliche Ansichten, was die Reise betraf. So kam es also dazu, dass wir uns finden konnten. 

Felix, Lara und ich haben jeden Tag zusammenverbracht. Das Schöne war, dass jeder von uns trotzdem noch Dinge alleine gemacht hat, die ihm wichtig waren. So war alles ungezwungen und unkompliziert. Manchmal ist es schwer, wenn man mit Freunden zusammen im Urlaub ist, trotzdem noch auf sich zu achten, seine eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und ihnen nachzugehen. Kompromisse sind gut, aber manchmal kann es auch sehr angenehm sein, sich Freiraum zu nehmen, indem man unabhängig vom anderen das machen kann, was einem am wichtigsten ist. Das habe ich in dem Urlaub als besonders angenehm empfunden. Wir haben viel zusammen gemacht und gleichzeitig hat jeder die Bedürfnisse des anderen voll respektiert.

Montags sind immer alle Surfcamps von dem Campingplatz in eine Bar in Moliets gegangen. Vorher wird in allen Surfcamps getrunken. Bei Planet Surf gab es allerdings nicht wirklich die Möglichkeit etwas anderes zu machen, da es keine anderen einladenden Sitzgelegenheiten gab, um sich zu unterhalten oder z.B. Spiele zu spielen. Daher sind wir über die anderen Surfcamps geschlendert, um uns anzuschauen, wie deren Camps aufgebaut waren und wie das Abendprogramm aussah. Uns ist aufgefallen, dass in den anderen Camps auch immer Leute entspannt zusammen gesessen haben. Es bestanden also mehr Optionen als an dem Trinkspiel teilzunehmen, um einen schönen Abend in Gesellschaft zu haben. Nachdem wir alle Surfcamps in Moliets auf dem Campingplatz angeschaut hatten, haben Lara, Felix und ich ein Surfcamp Ranking erstellt. Das vegane Surfcamp, Dreamsea und Star Surf Camp waren dabei bei uns in den oberen 3 Plätzen.

Am Ende der ersten Woche wurde uns von Planet Surfcamp überraschend mitgeteilt, dass wir das Camp für die 2. Woche wechseln müssten, da das Camp abgebaut würde. Warum genau wurde uns nicht gesagt. Irgendwie fanden wir es nicht so gut, dass wir das Camp wechseln sollten und, dass dies so kurzfristig kommuniziert wurde. Und wieder stand überraschend eine Veränderung bevor.. 😀 Wir hatten erst keine Ahnung, wo wir genau hinkommen würden, ob wir an dem Ort bleiben würden und welche Konditionen wir erhalten würden. Wieder ein Moment, indem meine innere Ruhe und mein Vertrauen getestet wurden. 😀 Und gleichzeitig habe ich mich auch gefreut, dass ich nochmal etwas Neues kennenlernen kann. 2 Tage vor dem Umzug haben wir dann erfahren, dass wir zusammen für die 2. Woche bei Star Surf Camps auf demselben Campingplatz untergebracht werden würden.

Wir hatten ja vorher schon darüber geredet und festgestellt, dass wir eigentlich lieber in diesem Camp untergebracht wären. So schnell wurde das Gesagte zur Realität! Als kleine Entschädigung durfte sich jeder von uns noch etwas vom Planet Surf Merch aussuchen. Lara und ich sind zusammen in ein Glamping Zelt im Deluxe Camp von Star Surf untergekommen. Dort hatten wir sogar eine Lichterkette im Zelt und eine Hängematte direkt davor. In unserem alten Camp, hatten wir noch darüber geredet, dass wir unglaublich gerne eine Lichterkette in unserem Zelt hätten, da wir nachts nie etwas gesehen haben und wir es uns auch soooo gemütlich vorgestellt hatten.

Genau das haben wir dann bekommen. Wir hatten insgesamt bessere Konditionen bei Star Surf und haben abends dann immer noch frisches Essen von Planet Surf  geliefert bekommen, da Star Surf nicht jeden Abend etwas angeboten hatte. An einem Tag wurde uns sogar Pizza an den Strand geliefert. Irgendwie konnte uns nicht Besseres passieren.. 🙂

Irgendwann neigte sich die schöne Zeit dem Ende zu und die Rückfahrt stand bevor. Felix und ich hatten kurz vor der Rückfahrt noch darüber geredet, dass wir ziemlich glücklich darüber sind, dass uns nichts passiert ist oder wir nichts verloren haben. Als wir dann aber alle im Bus saßen und der Bus gerade losgefahren war, bemerkte ich, dass ich mein Handy nicht hatte. Ich musste gar nicht danach suchen. Ich wusste, ich hatte es im Camp liegen gelassen. Schon kurz vor der Fahrt hatte ich so ein Gefühl hatte, dass es mir fehlte. In der Abfahrtshektik bin ich diesem Gefühl allerdings leider nicht weiter nachgegangen.. Ich versuchte, den Busfahrer noch aufzuhalten , doch es war zu spät.. 28 stunden Busfahrt ohne Handy lagen nun vor mir. Hinzu kam, dass mein Führerschein in der Hülle meines Handys war.

Mich hat dieses Ereignis wieder daran erinnert, aufmerksam im Moment zu sein. Meinem Gefühl nachzugehen und achtsam mit den Dingen umzugehen, die mir wichtig sind. Ich habe versucht ruhig zu bleiben, zu akzeptieren was ist und darauf zu vertrauen, dass das, was mir passiert ist auch in irgendeiner Weise gut für mich ist. Ich habe versucht, fest daran zu glauben, dass mein Handy zu mir zurückkommt. Ein paar Stunden nachdem ich festgestellt hatte, dass mein Handy fehlte, ist mir eingefallen, dass meine Mitbewohnerin einen Tag nachdem ich abgereist war, auch in einem Surfcamp, auf dem gleichen Campingplatz in Frankreich sein wird. Somit bestand die Hoffnung, dass sie mein Handy bei Starsurfcamps einsammelt und mir mit zurück nach Deutschland bringt. Genau so war es letztendlich auch.

Nachdem ich in Deutschland angekommen war, habe ich alles gegeben, damit ich mein Handy finden kann. Ich habe es geortet und sehr viel herumtelefoniert. Dabei habe ich festgestellt, dass es von A nach B und von Person zu Person gegeben wurde. Es war nicht leicht, über die Distanz herauszufinden, wer genau mein Handy gerade hatte. Mir wurde einige Male bestätigt, dass es bei Star Surf liege und als meine Mitbewohnerin es abholen wollte, wurde ihr gesagt, es sei nicht da. Es war also eine echte Herausforderung, da die Kommunikation vor Ort offensichtlich so schlecht verlief. Einen Tag bevor meine Mitbewohnerin wieder abgereist war, hatte sie dann aber endlich mein Handy in den Händen und einige Tage später hatte ich es dann wieder!!

In der Zeit in Frankreich sind so viele magische Dinge passiert. Mir ist nochmal bestätigt worden, dass wir selbst die Schöpfer unserer eigenen Realität sind und diese mit unseren Gedanken schon im Voraus beeinflussen, indem wir uns vorstellen, was wir erleben möchten. Ich habe mir viele einzelne kleine Dinge vorgestellt und sie sind genauso eingetroffen. Ich finde es selbst sehr erfüllend detaillierte Erfahrungen von anderen zu lesen oder zu hören, deshalb dachte ich mir, dass ich meine eigenen auch mal zusammenfassen möchte um anderen etwas zu geben. Vielleicht kann ich dich anhand meiner Erfahrungen etwas inspirieren und dir Mut machen Unbekannte Dinge auszuprobieren. Bei ungeplanten Dingen, gelassen zu bleiben und zu vertrauen, dass alles gut ist, genauso wie es ist. Die Dinge werden sich fügen.

Wenn du selbst glaubst, dass dir nur das Beste passieren wird, und nur Dinge in dein Leben treten, die deinem höchsten Wohl dienen, wird das genauso sein. Du wirst erkennen, dass alles, was dir widerfährt, etwas Gutes für dich bereithält, auch, wenn es vielleicht nicht genau das ist, was du zuerst geplant hast. Ich möchte dich dazu ermutigen, dein Herz zu öffnen, deiner Intuition zu folgen und authentisch und vom Herzen auszudrücken, was sich für dich richtig anfühlt. All diese Dinge waren für mich selbst eine lange Zeit undenklich und teilweise, fällt es mir immer noch nicht leicht mein Herz immer wieder zu öffnen, zu vertrauen und auszudrücken, was ich fühle. 

Ich gebe mein Bestes und ich habe festgestellt, dass regelmäßig Wunder passieren, wenn ich mein Leben so lebe. 🙂