Alles über mein Praktikum in Costa Rica – Santa Teresa (März 2020)
Vor 3 Wochen bin ich aufgrund der Corona Krise mit einem Rückholflug der Regierung wieder zurück nach Deutschland gekommen. Es fiel mir nicht leicht diese Entscheidung zu treffen, da ich oft sehr stark gespürt habe, dass ich dort bleiben möchte während dieser Zeit. Ich hatte Menschen, denen ich vertraut habe und die Möglichkeit dort frei zu wohnen.
Zurück in Hamburg habe mich ziemlich schnell wieder an alles gewöhnt.
Es fühlt sich so an, als wäre ich nur für einen Urlaub weg gewesen. Wahrscheinlich deswegen und, weil das Wetter hier in Deutschland so unglaublich schön ist, fällt es mir leichter hier wieder anzukommen.
Obwohl meine Zeit dort deutlich kürzer ausgefallen ist, als gedacht, bin ich für die Erfahrung unfassbar dankbar und froh, dass ich diesen Monat dort erleben konnte.
Ich versuche nicht zurück zu schauen, mir nicht vorzustellen, wie es wäre, wenn ich doch dort geblieben wäre und mich jetzt komplett auf meine Entscheidung und meinen neu gewählten Weg hier einzulassen.
Zunächst möchte ich nochmal erklären, warum ich überhaupt dort war und was ich genau gemacht habe.
Im Sommer 2019 habe ich mich bei Lucero Surf Retreats beworben, um mein 5-monatiges Praktikum, welches im 4. Semester Teil meines Studiengangs ist, dort zu absolvieren. Ich studiere International Tourism Management mit dem Schwerpunkt Hospitality/Digitalisierung und Personal.
Warum habe ich mich ausgerechnet bei Lucero Surf Retreats beworben? – Meine Motivation
Ich wusste, dass ich in meinem Praktikum nach Costa Rica gehen möchte, da ich von Freunden/Bekannten und über Instagram/Youtube sehr viel Gutes von dem Land gehört und gesehen habe. Zudem ist es eines der stabilsten und wohlhabenderen Länder in Mittelamerika. Costa Rica heißt übersetzt ja auch reiche Küste. 😀 🙂
Ich habe gelesen, dass es eines der artenvielfältigsten Länder der Welt ist, eine unglaublich schöne Natur bietet. Zudem habe ich häufiger gehört, dass die Vibes dort besonders schön sind. Ein weiterer ausschlaggebender Punkt für mich war, dass Costa Rica besonderen Wert auf Ökotourismus legt.
Und PURA VIDA, also pures Leben ist dort ein Wort, was viele Bedeutungen hat und in vielen Situationen genutzt wird. Wie schön oder?
Irgendwie hat es mich in dieses Land gezogen.
Da ich das Surf/Yoga Leben lieeeebe, wusste ich, dass ich unbedingt in einem Hotel arbeiten möchte, welches genau diese beiden Aspekte miteinander kombiniert. Da es 38578275 solcher Hotels in Costa Rica gibt, war ich erstmal ziemlich überfordert.
Ich habe dann einfach überall meine Bewerbung hingeschickt.
Viele haben sehr gute Spanisch Kenntnisse vorausgesetzt, einige haben keine Praktikanten angenommen und manche haben sich gar nicht zurückgemeldet. Somit hat sich die Auswahl für mich schonmal erheblich eingeschränkt.
Die Besitzerin von Lucero Surf Retreats ist Niederländerin. Sie war die Erste, die mir sofort geantwortet hat und mir direkt sympathisch war. Ich war von ihrer Story und der des Surf Retreats sehr inspiriert, da sie ihren Traum verwirklicht hat. Dazu später mehr. 🙂 Außerdem hat mich gereizt, dass es ein kleines und sehr persönliches Hotel ist.
Schnell stand für mich fest, dass ich mein Praktikum dort machen würde. Ich habe mich sofort über den Ort Santa Teresa informiert, indem das Hotel liegt und war angetan von dem, was ich gesehen habe. Der Ort liegt direkt an der Pazifikküste und die Vibes, die Leute, die Cafes etc. alles sah danach aus, als könnte ich dort über einen längeren Zeitraum wohnen. Santa Teresa ist ein Ort in Costa Rica, an dem es nicht so einsam ist. Es wird hauptsächlich Englisch gesprochen, da sich dort auch einige Europäer niedergelassen haben und sich eine Existenz aufgebaut haben. Ich glaube dadurch schien mir alles schon im Vorfeld vertrauter.
Die Story von Lucero Surf Retreats
Lucero Surf Retreats ist ein familiengeführtes, auf dem Hang gebautes Boutique Hotel mit einem kleinen Restaurant und Pool, 4 Zimmern ausgerichtet zum Pool und einem Appartement mit Jungel Blick.
Das Angebot besteht aus Surf-, Surf/Yoga und Familien Paketen und ist nur 5 Minuten zu Fuß von Supermärkten, Restaurants und dem Sandstrand von Santa Teresa entfernt.
Die Gebäude erinnern an spanische Architektur und die Einrichtung hat viele Balinesische Einflüsse. Die Ausstattung ist qualitativ sehr hochwertig und alles ist mit Liebe zum Detail eingerichtet.
Das Besondere an dem Retreat ist, dass man spürt, wie viel Liebe dort in alles gesteckt wird.
Man merkt, dass die beiden Inhaber mit viel Leidenschaft ihren gemeinsamen Traum Realität werden lassen haben. Wunderschön sind auch die vielen Pflanzen, die auf dem ganzen Grundstück verteilt sind. Wenn ich durch das Eingangstor von Lucero gelaufen bin, habe ich mich immer gefühlt, als würde ich ins Paradies eintreten. Das Licht auf dem Grundstück hat mich jeden einzelnen Tag umgehauen. Insbesondere, wenn die Abendsonne durch die Palmen in die Zimmer strahlte.
Ich war auch ein paar Mal bei den Surfstunden dabei und diese sind wirklich perfekt!
Es wird auch das theoretische Hintergrundwissen zum Surfen und zum Ozean ganz genau und verständlich erklärt und es gibt immer höchstens 2 Surfschüler pro Lehrer.
Morgens gibt es ein Buffet und Mittags wird dort frisch und gesund, hauptsächlich mit lokalen Zutaten gekocht.
Lucero ist sehr persönlich und familiär, aufgrund der Größe und, da die Familie, der das Hotel gehört bisher auch noch auf dem Grundstück wohnt.
Die Inhaber gesellen sich auch häufig zu den Gästen.
Da die maximale Gästeanzahl 12 Leute beträgt, kommen auch die Gäste untereinander sehr schnell ins Gespräch. Somit ist es egal, ob man als Alleinreisende/r, als Paar oder Familie anreist.
Jede Konstellation und alle Surflevels sind dort herzlich willkommen.
Yoga wird bisher noch in einem anderen Boutique Hotel für die Gäste von Lucero angeboten. Mir wurde allerdings schon von Plänen berichtet, auch auf dem Lucero Grundstück ein Yoga/Meditation Deck zu bauen. Das wäre toll! 🙂
Das Hotel gibt es nun seit knapp 2 Jahren.
Nachdem die Inhaberin ihr Studium in den Niederlanden abgeschlossen hat, ist sie in Mittelamerika gereist und hat ihren jetzigen Mann dort kennengelernt. Er ist US Amerikaner. Nachdem beide erstmal wieder für ca. 2 Jahre in ihren Heimatländern waren, ist sie irgendwann wieder zurück nach Costa Rica gegangen, da sie sich nicht vorstellen konnte in Holland wohnen zu bleiben. Sie wollte unbedingt in Costa Rica leben und dort ihr Geld verdienen. Zuerst hat sie in einem Hotel gearbeitet und einen Blog über Surfer angefangen, da der Surferlifestyle sie so faszinierte. Irgendwann hat sie dann ein Surfcamp aus einem bereits bestehenden Hotel gemanagt. Ihr heutiger Mann kam dann irgendwann aus den USA nach Costa Rica und hat sich ihr angeschlossen.
Er ist leidenschaftlicher, professioneller Surfer und hat den Surfunterricht in dem Surfcamp übernommen. Nach einer bestimmte Zeit wollten sie sich etwas Eigenes aufbauen und haben sich dann dazu entschlossen ihr eigenes Surfretreat zu gründen.
So ist nach und nach mit viel harter Arbeit das Lucero Surf Retreat entstanden. <3
Meine Aufgaben bei Lucero Surf Retreats
Meine Aufgaben waren sehr breit gefächert. Ich habe die Gästebetreuung vor und während des Aufenthalts mit übernommen, habe die Gäste eingecheckt, Reservierungen vorgenommen, mich manchmal um Frühstück und Mittagessen gekümmert, Fotos beim surfen gemacht, die Bilder bearbeitet, an die Gäste geschickt und angefangen den Instagram Account zu managen.
Da ich nur eine so kurze Zeit dort war, habe ich leider weniger machen können, als geplant war.
Santa Teresa – weniger ist so viel mehr!
Santa Teresa besteht aus einer längeren Straße, an der sich gaaaanz viele sehr süße Cafés und Restaurants befinden, die gesundes Essen und immer vegane Optionen anbieten. Auf der einen Seite der Straße befindet sich der Dschungel und auf der anderen Seite der pazifische Ozean. Es ist ziemlich international dort und alle Menschen sind sehr offen und haben Lust darauf neue Menschen kennenzulernen. Das ist zumindest mein Eindruck gewesen. Und nach einer gewissen Zeit kennt man fast jedes Gesicht, was einem sehr schnell ein Gefühl von Zuhause geben kann.
Mir ist aufgefallen, dass es dort keine großen Hotels gibt und alles, was dort aufgebaut wurde, sehr harmonisch aufeinander abgestimmt und mit Liebe gestaltet ist. Das gibt dem Ort einen besonderen Charme. Die Straßenschilder sind beispielsweise aus Holz in Surfboardform und wurden in bunten Farben mit Hand bemalt.
Ich würde das Leben dort als unkompliziert, leicht und frei beschreiben. Und pur ist ein gutes Wort! 🙂
Man läuft meistens barfuß oder in Flip Flops herum und braucht nur seine leichtesten und luftigsten Lieblingskleider, die man sich über den Bikini wirft. Hauptsache es ist bequem. Denn bei der Hitze, der man sowohl am Tag als auch bei Nacht ausgesetzt ist, vermeidet man alles, was in erster Linie dazu dient, gut auszusehen, was aber eigentlich nicht wirklich komfortabel ist.
Da ich die Hitze noch in Deutschland nicht wirklich so eingeschätzt hätte und schon gesehen habe, dass es dort häufig nur kaltes Wasser in Unterkünften gibt, habe ich viele Pullis und sogar eine Wärmflasche mitgenommen..
Ich dachte, dass es Situationen geben wird, in denen ich frieren würde… 😀 Also nachdem ich da war, kann ich sagen, dass es selbst im Schatten und nachts sehr warm war und man aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit auch schnell schwitzt. 😀 Ich habe mich also jedes Mal gefreut unter der kalten Dusche zu stehen, denn selbst das Meer ist warm wie eine Badewanne. 🙂
Der Tag in Santa Teresa wird bei vielen nach dem Sonnenuntergang geplant, denn Abends sitzen alle zusammen am Strand und genießen die traumhaften Farbverläufe am Himmel und die magische, friedliche Abendstimmung.
Donnerstags und Sonntags gibt es eine Strandparty und Montags findet manchmal ein Surfcontest statt, zumindest in der Hochsaison.
Wenn man unterwegs ist, sieht man häufig auch kleine Äffchen, die sich über die Leitungen hangeln. Das war immer lustig anzusehen. 🙂
Da es sich in Santa Teresa um eine längere Straße handelt und man den nächsten Ort (Mal Pais oder Hermosa) über diese Straße erreicht, wird dort viel gehichhiked. Etwas, wobei ich erstmal lernen konnte zu vertrauen.
Die meisten Menschen sind auf Motorrädern und ATVs unterwegs, viel besser als im Auto zu sitzen, wie ich finde. :))
Die Anreise
Angereist bin ich mit dem Bus von San Jose. Den Bus habe ich schon in Deutschland über den Anbieter “Transportes Cobanes” gebucht. Der Bus war die günstigste Möglichkeit und obwohl die Fahrt ziemlich lang war (6-7 Stunden), war sie voll in Ordnung, da man mittendrin von Punta Arenas zu der Halbinsel Nicoya Peninsula eine längere Zeit auf der Fähre verbracht hat.
Alternativ gibt es auch Shuttles nach San Jose und ein kleines Flugzeug, welches nur 25 Minuten bis nach Tambor braucht, allerdings auch um einiges teurer ist.
Erhalte, was du dir vorstellst
Generell ging es in Costa bei mir sehr viel schon direkt am Anfang darum, meine Pläne oder Vorstellungen loszulassen.
Mich auf das Hier und Jetzt voll und ganz einzulassen und darauf zu vertrauen, dass sich alles fügen wird und so passieren wird, wie ich es mir wünsche.
Ich habe klar gemerkt, dass ich meine Realität selbst erschaffen kann.
Indem ich mich dem Leben hingebe. voller Wertschätzung.
Indem ich meine Aufmerksamkeit auf das Gute und Positive lenke sind immer genau die Dinge, die ich mir visualisiert habe, irgendwann in der Zukunft eingetreten. Ohne zu kämpfen. Ganz leicht, indem ich vertraut habe.
Da ich so immer kleine Schritte in diese Richtung gelaufen bin, jedoch ohne irgendwas anders haben zu wollen oder etwas zu erzwingen.
Ich habe gespürt, dass ich, egal wo ich auf dieser Erde bin, geleitet werde und beschützt bin.
Und das Wahrnehmen dieser Wunder ist für mich immer wieder so eine besondere Erfahrung, da ich immer sehr wenig Urvertrauen hatte aber über diese Momente immer mehr gewinnen kann. 🙂
Alles, was ich mir in Deutschland schon ausgemalt habe, ist ungefähr so eingetreten.
Das heißt nicht, dass es deshalb immer super einfach für mich war/ist und diese Vorstellung immer leicht ist.
Ich erinnere mich immer wieder bewusst daran und helfe mir damit selbst in schwierigen Momenten/Zeiten mich wieder zu erden und zuversichtlich und gelassen zu bleiben.
Denn alles, was passiert hat seinen tieferen Sinn und ist in dem Moment genau das Richtige.
Verändere deine innere Einstellung zu den Dingen und dein Leben verändert sich. Alles um dich herum verändert sich. <3